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Vollständige Liste der Ansprechpartner der DLRG Ortsgruppe Lörrach e.V. findest du hier .
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Seit 50 Jahren steht Bernhard Kalusok aus Efringen-Kirchen für die Ortsgruppe Lörrach der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) im Parkschwimmbad am Beckenrand. Generationen angehender Rettungsschwimmer haben ihr Handwerk bei ihm gelernt. Bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wurde ihm dafür nun das Verdienstabzeichen in Gold mit Brillant verliehen. Dieses höchste Abzeichen für herausragende langjährige Leistungen überreichte Kalusok die Ehrenpräsidentin des DLRG-Landesverbandes Baden, Ingrid Lehr-Binder.
Einige Tage später steht Kalusok bereits wieder am Beckenrand. Seit zwei Jahren hilft er bei der Betreuung einer Schwimmgruppe für Menschen mit Behinderung. Diese neue Aufgabe hat er von einem Vereinskollegen übernommen. Im Becken nebenan wollen zwei junge Leute für ein Jugendlager an der Nordsee ihren Rettungsschwimmerschein erwerben. Damit kennt sich der 71-Jährige aus. Warum also nicht von Becken zu Becken wechseln und sich um beides kümmern?
Die guten Kollegen waren für Bernhard Kalusok ausschlaggebend
Dies ist auch deshalb möglich, weil sich ein ganzes Team von DLRG-Trainern und Betreuern nach der offiziellen Schließung im abendlichen Freibad eingefunden hat. "Gute Kollegen sind das Wichtigste", sagt der Rentner. Die Kameradschaft müsse stimmen. Bei der Ortsgruppe Lörrach war diese Voraussetzung für ihn immer gegeben. Vor allem deshalb ist Kalusok dabeigeblieben und gibt noch immer mit großer Freude sein Wissen weiter. An einem Abend pro Woche kommt er dafür von Efringen-Kirchen nach Lörrach.
Am Rand des Schwimmerbeckens bringt DLRG-Vorsitzender Eberhard Pernak Jugendlichen mit Hilfe einer Puppe Erste-Hilfe-Maßnahmen zur Wiederbelebung bei. Nicht viel anders fing vor mehr als 50 Jahren das Engagement des Geehrten an, wie er sich erinnert. Seit dem Sommer 1972 ist Kalusok Mitglied in der DLRG-Ortsgruppe Lörrach. Bald darauf hatte er sein Rettungsschwimmabzeichen in der Tasche. Der DLRG-Lehrschein sowie die Aufnahme seiner Lehrtätigkeit im Rettungsschwimmen in Lörrach folgte im Jahr 1975. Noch während seiner Bundeswehrzeit erhielt er die Möglichkeit, für dieses Abzeichen zu trainieren.
Kindern bringt er Schwimmen in Fließgewässern bei – am Rhein besonders wichtig
Im Jahr 1986 erwarb Kalusok dazu seinen Bootsführerschein, der DLRG-Bootsführerschein folgte zwei Jahre später. Viele Jahre lang war er Vorstandsmitglied im Bereich Technische Leitung für das Rettungsschwimmen und Schwimmen. Die Partnerschaft mit der SLRG Sektion Basel hat er mit initiiert. Bis 2001 engagierte er sich bei der Sicherung des Basler Rheinschwimmens – sowohl als Bootsführer als auch als Schwimmer. "So nebenbei", wie Kalusok sagt, lief und läuft auch noch das Ferienprogramm der Gemeinde Efringen-Kirchen. Seit etwa 35 Jahren bringt der DLRG-Ausbilder Kindern das Schwimmen in Fließgewässern bei, wie es direkt am Rhein von Nutzen sein kann.
Es blieb nicht nur bei der Theorie. Kalusok rettete auch Leben. Besonders ein Fall ist ihm in lebhafter Erinnerung geblieben. Er hatte gerade erst seinen Grundschein erworben, als ein Mädchen bei den Isteiner Schwellen bei niedrigem Wasserstand von einem Felsen sprang. Sein Warnruf kam zu spät. Das Mädchen, die Tochter eines Fußballfreundes, landete im Wasser und konnte sich zunächst nicht mehr bewegen. Kalusok hielt sie im Wasser in einer stabilen Position, bis die Rettungskräfte kamen. Am Ende blieb nur eine leichte körperliche Einschränkung zurück. Den dankbaren Vater hielt Kalusok davon ab, ihn für eine Lebensrettungsmedaille vorzuschlagen. Stattdessen richtete Kalusok zusammen mit anderen Rettungsschwimmern eine Art privaten Wachdienst an den Schwellen ein. Beim regelmäßigen gemeinsamen Grillen am Sonntagmorgen wurde eben auch verstärkt aufs Wasser geschaut.
Auch seine Frau blickt auf 50 Jahre Mitgliedschaft zurück
Und dann verursachte Kalusok auch noch einen echten Eklat, nämlich als er seine Frau Jutta von der DLRG-Ortsgruppe Weil am Rhein nach Lörrach entführte. Das sei 1976 gewesen und habe richtig Krach gegeben, wie er sich erinnert. Auch sie wurde nun für 50 Jahre Mitgliedschaft bei der DLRG geehrt.
Originalartikel veröffentlicht in der Badischen Zeitung am 4. August 2024 - mit freundlicher Genehmigung der Autorin hier veröffentlicht.
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